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Die Bedürfnisse hochsensibler Jugendlicher in Zeiten wie diesen!

Zwei Anlässe nutze ich heute dazu, um hochsensiblen Jugendlichen bzw. ihren Eltern hilfreiche Werkzeuge an die Hand zu geben, wenn die durch die derzeitige Situation bedingten Lebensumstände und die einschneidenden Maßnahmen zur Last werden.


Vorab skizziere ich euch kurz die zwei Anlässe, die mich einmal mehr tief berührt haben. Und zwar die Aussage eines hochsensiblen 12jährigen Jungen: „Mama, eure Generation hatte solches Glück! Ihr durftet tun, was ihr wolltet, ihr hattet nicht diese Einschränkungen, wie wir sie jetzt haben. Ich wünschte mir, ich hätte so eine Kindheit, wie du sie hattest. So macht das Leben keinen Spaß mehr!“

Und der zweite Anlass betrifft einen um ein paar Jahre älteren Jungen. Er nahm versehentlich eine zu hohe Dosis einer psychoaktiven Substanz, um seiner inneren Unruhe Einhalt zu gebieten. Normalerweise ist er ein sehr ruhiger und unauffälliger Teenager. Doch der derzeitige Druck in der Schule und seine Zukunftsängste ließen ihn zu dieser Handlung verleiten.


Gerade hochsensible Jugendliche haben im Moment vermehrt Ängste jeglicher Art und klagen über inneren Stress und depressive Zustände. Psychische, emotionale und soziale Überforderungen werden nun noch schneller erreicht als unter normalen Umständen. Doch besonders in dieser vulnerablen Phase des Lebens ist es enorm wichtig, eine lebensbejahende und selbstwerttragende Stabilität zu erreichen.

Grundsätzlich gelten für hochsensible Jugendliche natürlich die „Merkmale“ hochsensibler Kinder oder Erwachsener. Hier einige Punkte, um sich nochmals die Wesenszüge dieser Jugendlichen vor Augen zu halten:


Die hochsensible Wesensart der Jugendlichen (Fragen an dein Kind)

  • Fühlst du dich unverstanden, am falschen Platz und einfach anders als andere?

  • Werden dir Lärm, grelles Licht oder Menschenmassen schnell zur Belastung?

  • Ist dir zuhause alles gleich zu viel? (Besuch, Lärm, Gespräche….)

  • Hast du ein starkes Innenleben? Gefühle und Gedanken beschäftigen dich oft tagelang?

  • Du liebst die Stille und die Ruhe?

  • Du bemerkst viele Details und spürst, wie es anderen geht?

  • Du hast Schwierigkeiten, den passenden Freundeskreis zu finden?

  • Du fühlt dich durch den Druck des Systems Schule überfordert, obwohl du gute Noten haben könntest?

  • Gruppenarbeiten in Schulen, Schulausflüge, Schulübernachtungen kosten dich immense Kraft?

  • Du bist sehr sorgfältig, gewissenhaft und stellst gerne tiefgründige Fragen?

Und natürlich haben auch diese Jugendlichen ihre Herausforderungen mit den diversen Beschwerden, wie sie die Pubertät bzw. das junge Erwachsenenalter mit sich bringen, meist jedoch in ausgeprägterer Form als bei normal sensiblen Jugendlichen.



Wie äußert sich das derzeitige Unwohlsein bei den Jugendlichen?


Hier vorerst ein kurzer Überblick über die Befindlichkeiten, die sich in meiner Arbeit mit diesen Menschen zeigen:

  • Vermehrt Zukunftsängste

  • Aber auch Ängste, den Schulabschluss nicht zu schaffen

  • Vermehrte Sinnlosigkeit des Daseins

  • Häufigere depressive Zustände, Ess“anomalien“

  • Psychosomatische Zustände (Bauchschmerzen, Unruhe, Kopfschmerzen…..)

  • Frustration aufgrund der Einschränkungen

  • Zusätzliche Belastung und Hilflosigkeit aufgrund der gestressten Eltern

  • Verunsicherung durch das Fühlen der Verunsicherung der Erwachsenen

  • Und selbstsverständlich all die klassischen Probleme aufgrund der Abgrenzungsschwierigkeiten, welche nun verstärkt zu Tage treten

Doch wie schafft man es nun, nicht unterzugehen, den Weltschmerz nicht allzu sehr an sich ranzulassen und ein positives Umfeld zu gestalten?



Tipps für das Wohlbefinden der jungen Menschen


Das Allerwichtigste ist ein möglichst harmonisches, beschützendes Umfeld, wo man so sein kann, wie man ist, wo man angenommen und verstanden wird.


Was den Jugendlichen helfen könnte:

  • Möglichst wenig Zeit vor den sozialen Medien verbringen, um nicht den Stress und die Panik in sich aufzunehmen

  • Viel Zeit in der Natur verbringen

  • Mit dem Jugendlichen über seine Ängste, Befindlichkeiten und Sorgen reden (eine hochsensible Vertrauensperson wäre wichtig)

  • Verstärkte und vermehrte Reflexion als vor der Pandemie

  • Emotionsgeladene Gespräche vor dem Jugendlichen über das „Thema der Themen“ vermeiden

  • Grundsätzlich brauchen jetzt die Jugendlichen von allem mehr: mehr Zuwendung, mehr Geborgenheit, mehr Gespräche, mehr Natur, mehr Bewegung, mehr Lob, mehr Vertrauen

  • Und jetzt sollte man noch intensiver als sonst auf eine harmonische, ruhige Umgebung, soweit dies möglich ist, achten

  • Unterstützung in der Identitätsfindung und der Lebensorientierung, gerne dazu auch Hilfe suchen


Ich wünsche dir und deinem hochsensiblen Jugendlichen/Erwachsenen innere Ruhe, Geduld, eine Portion Leichtigkeit und vor allem Kraft und Vertrauen für die Meisterung dieser herausfordernden Zeiten!


Falls sich dein Kind gerne mit anderen hochsensiblen Jugendlichen vernetzen möchte oder du Unterstützung suchst, so schreibe mir gerne eine e-mail!





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